Texte für die Homepage bzw. für die Website sind mit anderen Webtexten nicht zu vergleichen. Sie folgen eigenen Regeln und werden nicht analog zu Blogartikeln oder Shop-Texten verfasst. Worauf es dabei ankommt, erfährst Du jetzt.
Ich erinnere mich noch an Zeiten, da waren Texte auf Websites meistens vor allem eines: von oben bis unten vollgestopft mit Keywords und Links. Zum Glück haben Google und die anderen Suchmaschinen im Laufe der Zeit begriffen, dass das für Kunden unendlich nervig und inhaltlich sinnlos ist.
Damit hat sich der Anspruch an Texte im Netz deutlich gewandelt. Die Qualität der Inhalte und der Nutzwert für die Besucher*innen der Homepage oder Website stehen im Vordergrund.
Ein Wort zur Begrifflichkeit: Ich weiß, dass die Homepage eigentlich die Startseite einer Website ist. Von Laien wird aber oft beides Synonym verwendet. Deshalb bin ich in diesem Text nicht ganz so streng oder präzise, wie ich es sein sollte.
Zentral für Texte für die Homepage: die Zielgruppe
Wer sind Deine Kund*innen? Vielleicht sagst Du jetzt „Mütter“. Ok, ich bin Mutter, aber meine Mutter ist auch Mutter – und wir sind in den seltensten Fällen in der gleichen Zielgruppe.
Mach Dir also ein glasklares, ganz konkretes Bild von Deinen Kunden. Männer oder Frauen, welches Alter, welche Interessen oder Hobbys und so weiter. Wenn Du den Begriff „Wunschkunde“ oder „Kunden-Avatar“ googelst, findest Du eine Menge hilfreicher Beiträge zu diesem Thema.
Welches Problem löst Du für Deine Zielgruppe? Sei konkret!
Ganz praktisches Beispiel: Eine Berufsberatung kann ihre Kunden begrüßen mit „Herzlich willkommen! Wir beraten Sie umfassend und ausführlich, damit Sie mit der Frage der Berufswahl nicht allein sind.“ Umfassend und ausführlich – was genau bedeutet das?
Besser, die Berufsberatung schreibt: „Schön, dass Sie da sind – Jetzt geht es los! Ihr Schulabschluss ist greifbar nahe oder bereits in der Tasche. Aber wie soll es nun weitergehen? Das finden wir gemeinsam heraus.“
In Variante zwei ist klar, dass die Zielgruppe junge Menschen sind, die kurz vor dem Schulabschluss stehen, oder ihn bereits erworben haben. In der ersten Fassung hätten auch erwachsene Umsteiger und Quereinsteiger gemeint sein können.
Vor allem kleine und mittlere Unternehmen scheuen sich oft, Texte für die Homepage so zugeschnitten auf die Zielgruppe zu schreiben. Ganz ehrlich? Ich kann das gut verstehen.
Irgendwie haben wir (ich nehme mich da nicht aus) immer das Bedürfnis, zu sagen, was wir alles können und wie toll wir sind, und dass die Kunden deshalb unbedingt bei uns kaufen müssen.
Aber jetzt stell Dir vor, Du bist Kunde und willst eine Dienstleistung buchen. Du vergleichst im Internet die Angebote und stellst fest: Drei Leute bieten das, was Du suchst. Preise und Angebot sind ähnlich.
Dann entscheidest Du Dich (bewusst oder auch unbewusst) für denjenigen, der Dir sympathisch ist und dem Du zutraust, dass er oder sie Dein Problem löst. Du nimmst das Unternehmen oder die Person, von der Du Dich verstanden fühlst.
Texte für die Homepage können zum Sympathieträger werden und Aufträge bringen. Oder sie bleiben irgendwo vage im diffusen Licht und die potenziellen Kund*innen ziehen weiter.
Tipp 1 lautet daher: Definiere Deinen idealen Kunden
Tipp 2: Greif im Text das Problem Deines Kunden auf und biete eine Lösung an
Es ist enorm wichtig, dass Du immer Deinen Kunden im Kopf hast, während Du schreibst. Damit erübrigt sich auch die Frage nach der Dichte/Menge der Keywords.
Suchmaschinenoptimierung (SEO) ist unglaublich wichtig, aber Deine Website ist nicht geschrieben für Algorithmen, sondern für Menschen. Und die sollen den Text gut und flüssig lesen können. Synonyme und verwandte Begriffe bringen Abwechslung in Deine „Schreibe“.
Tipp 3: Verwende Keywords so oft wie nötig, aber so wenig wie möglich
Der andere Mensch, der neben den Kund*innen auf der Website wichtig ist, bist Du selbst. Vor allem, wenn Du Produkte verkaufen willst, die nicht absolut einzigartig sind (wer tut das schon?).
Am Preis kannst Du begrenzt drehen, schließlich musst Du wirtschaftlich arbeiten. Wie also kannst Du Dich von Deinen Mitbewerber*innen abheben? Ganz einfach:
Mit Deiner Persönlichkeit. Wie Du Dich selbst unverwechselbar machst, kannst Du in zwei anderen Blog-Beiträgen von mir detaillierter nachlesen: Thema Branding und Thema Persönlichkeit.
Tipp 4: Gib Persönliches von Dir preis, um Dich für potenzielle Kunden greifbarer und erlebbar zu machen
So einmalig wie Deine Persönlichkeit sollten auch Deine Texte sein. Na ja, ok, vielleicht ist das jetzt etwas übertrieben. Aber worauf ich hinaus will, ist der berüchtigte Duplicate Content, also Texte, die exakt so irgendwo anders im Netz stehen. Und ja, Google merkt das und bestraft es auch mit schlechtem Ranking.
Der Klassiker sind Produktbeschreibungen, die der Hersteller freundlicherweise mitliefert. Die solltest Du niemals 1:1 auf Deiner Homepage / Website übernehmen, sondern immer eine eigene Beschreibung verfassen. Mithilfe von KI findest Du schnell Varianten.
Tipp 5 lautet daher: Mach nirgendwo Copy-and-paste, sondern schreib Deine ganz eigenen Texte.
Achte darauf, dass Du leicht verständlich schreibst. Aufgeblähte Sprache, Fachchinesisch, übermäßig viele Anglizismen, das ist für Deine Leser*innen eher unerfreulich.
Biete zum Beispiel für tiefergehende oder technische Informationen lieber ein PDF zum Download an.
Du kannst auch eine extra Seite anlegen, die gar nicht in der Navigation auftauchen muss, sondern die via Link nur Leser*innen bedient, die sehr viel mehr wissen wollen.
Alle anderen sollten in wenigen, klar verständlichen Worten auf Deiner Homepage nachlesen können, welches Problem Du lösen kannst bzw. was Du verkaufst und wie sie Deine Kunden werden können.
Tipp 6: Fass Dich kurz, sei klar und eindeutig.
Der letzte wichtige Aspekt ist eine starke Gliederung – manch ein Lektor aus dem Printbereich würde es vielleicht zerfasert nennen. Aber das Schlimmste, was Du Deinen Leser*innen antun kannst, ist eine durchgehende Buchstabenwüste.
„Ich mache regelmäßig Absätze!“, wendest Du jetzt vielleicht ein. Aber sind Deine Absätze kurz genug? Vergleiche mal sechs Zeilen am großen Monitor mit demselben Text auf dem Smartphone … Leser*innen und Suchmaschinen danken es Dir außerdem, wenn Du knackige Zwischenüberschriften wie H2, H3 etc. verwendest.
[bctt tweet=“Auch mit einem Click-to-Tweet-Element kannst Du einen Text auflockern.“ username=“SimoneMaader“]
Und fett geschriebene Worte, Aufzählungen mit Bulletpoints oder die Zitate-Funktion bei WordPress teilen einen Fließtext ebenfalls wunderbar ein.
Tipp 7 lautet folglich: Gib Deinem Text eine leserfreundliche Struktur, damit Besucher*innen ihn gut überfliegen können
Damit Du den Überblick behältst, kommt hier noch einmal eine Zusammenfassung aller sieben Tipps, die Du für Deine Texte auf der Homepage bzw. der Website beherzigen solltest:
- Definiere Deine*n Wunschkund*innen.
- Greife im Text das Problem Deiner Kund*innen auf und biete eine Lösung an.
- Verwende Keywords so oft wie nötig, aber so wenig wie möglich.
- Gib Persönliches von Dir preis, um Dich für Interessent*innen greifbarer und erlebbar zu machen.
- Mach nirgendwo Copy-and-paste, sondern schreib Deine ganz eigenen Texte.
- Fass Dich kurz, sei klar und eindeutig.
- Gib Deinem Text eine lesefreundliche Struktur, damit Besucher*innen ihn gut überfliegen können.
Wenn Du Fragen zu dem einen oder anderen Punkt hast, stell sie mir gerne hier im Kommentarfeld. Wenn Du möchtest, übernehme ich auch gerne direkt Deine Texte für die Homepage bzw. für die Website. Hier erfährst Du mehr.
Moin, und ich bin Simone Maader, ein echtes Nordlicht, mein Credo ist #EinfachBessererContent und ich betreibe dieses Blog.
Mein Ziel ist es, Dich von Blabla und Content-Chaos zu befreien.
Deshalb gibt es hier viele Tipps rund um Content fürs Web.
Ich möchte, dass Du Deine Zielgruppe begeisterst und mit Freude, Leichtigkeit und vor allem erfolgreich online sichtbar wirst. Wie wir das gemeinsam hinbekommen, das erfährst Du hier: https://www.maader.de
Wenn Du Lust auf meine wöchentlichen Tipps, Tricks und Impulse hast, dann melde Dich für meinen Content-Schnack an. Du kannst ihn zusätzlich auch als Audio-Version abonnieren, falls Du lieber zuhören magst.
Sehr schön geschriebener und hilfreicher Artikel. Dankeschön!
Liebe Silke, vielen Dank für Dein Lob! Es freut mich sehr, dass Dir der Beitrag gefällt. Herzlichen Gruß, Simone